Jetzt ist sie da, die zweite Corona-Welle dieses Jahr! Am 22.10.20,meldete das Robert-Koch Institut wieder über 11.000 neue Infektionen an nur einem Tag und heute, 24.10.20, sind es 14.000. Auch in Kiel steigen die Zahlen wieder, wenn auch nicht so rasant, wie an anderen Orten.

Ich möchte dieses zum Anlass nehmen, einmal zurück auf die erste Welle zu schauen, Resümee zu ziehen und zu schauen, was sich dieses Mal besser machen läßt – und nein, Mundschutz, Abstand und das konsequente Belüfte geschlossener Räume soll in diesem Beitrag nicht erneut diskutiert werden – da völlig notwendig und unstrittig!

Rückblick

Die letzte Welle im Frühjahr war gekennzeichnet durch Hamsterkäufe, ausverkaufte Lebensmittel. Es folgte der LockDown, wochenlang ging gar nichts mehr – in dieser Zeit haben wir viele Patienten im Hausbesuch versorgt, die sich nicht auf die Strasse getraut haben. Die wenigen  Patienten, die im April und Mai in die Praxis gekommen sind, hatten einen immensen Redebedarf. Viele Ängste, Probleme und die damit verbundenen körperlichen Beeinträchtigungen. „Deutschland hat Rücken“ stellten die Krankenkassen im letzten Monat fest- anhand der Arbeitsunfähigkeitsbelege in dieser Zeit der häufigste Grund, zu Hause zu bleiben. Über den Sommer kam mit der Wärme die Leichtigkeit des Seins zurück. Die Diziplin in der Bevölkerung nahm ab, beim Einkaufen, Tanken oder einfach nur am Strand am Baggersee oder der heimischen Ostsee. Ich erinnere mich an Zeiten, da wurde ich beim Schlachter im Laden schief angeschaut – war ich doch oft der einzige mit Mundschutz am Tresen. Auf meine Bitten in der Schlange am Supermarkt doch Abstand zu halten, schwappte mir die bloße Aggression der Mitmenschen entgegen. Apropos Mitmenschen: Während des LockDowns im Frühjahr war die Solidarität in unserer deutschen Gesellschaft umwerfend! Jeder dachte an den anderen, engagierte sich für Alte und Kranke und achtete einfach nicht nur auf sich, sondern vielmehr auch auf andere. Mit dem Ende dieser wunderbaren Zeit des Stillstandes kehrte dann recht schnell nicht nur die Normalität – nein – es war der Wunsch nach Normalität, der das Diktat des Geldes, das in diesem Land regiert, zurückkehren ließ. Zuerst waren es die Autobauer, später die Verbände im Hotel- und Gaststättengewerbe, die zum Teil lauthals drohend, den flächenhaften Konkurs eines ganzen Wirtschaftszweiges an die Wand malte. Bereitwillig überließen die Medien Sendeplätze und es kamen Leute zu Wort bzw. traten in Erscheinung, die bisher subtil im verborgenen als Lobbyisten gewirkt und die Politik beeinflusst hatten. Eine der großen Errungenschaften dieser ersten Welle ist die Erkenntnis, das sich in diesem Land – abgesehen von einigen wirklich großartigen Wochen  – alles nur ums liebe Geld dreht. Menschlichkeit kommt an zweiter Stelle: So verkündete der Tübinger Bürgermeister, es seien ja sowieso nur die Alten, die an Corona sterben und die wären schließlich auch ohne gestorben. Nur ein prominentes Beispiel. Ach übrigens, spannender Weise war es die Automobilindustrie mit Ihren Zulieferern, die das Virus direkt von China nach Bayern importierten – darüber redet heute nur keiner mehr! Es folgt im Sommer eine Zeit der Lockerung, Normalität zog wieder in deutsche Lande ein. Vergessen, die politische Feststellung, das es ein Fehler war, Produktion von Schutzprodukten nach Asien „outgesourct“ zu haben. Ganz nebenbei: Wissen Sie noch? Was war das medienbeherrschende Thema vor Corona? Erinnern Sie sich noch an die Klimadebatte? Ist „Fridays for future“ noch ein Begriff? Diese Bewegung wurde, so scheint es zumindest, von der Coronapandemie vollständig getilgt – wer profitiert wohl davon? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Von den Schlagzeilen der Medien getriggert, nahm im Mai und Juni die Angst in der Bevölkerung stetig zu. Findige Geschäftemacher nutzten die „Gelegenheit“, um fragwürdige Schutzprodukte feilzubieten. In der Praxis häuften sich entsprechende Angebote per Fax. Die Gespräche mit Patienten wurden länger, gerade diejenigen, die auch schon vorher psychische Probleme hatten, kamen zunehmend schwerer mit der Situation zurecht. Zunehmende Aggressivität in der Praxis, vorne am Tresen oder im Sprechzimmer, zeugte von einer großen Verunsicherung, die ihren Höhepunkt erreichte, als im Sommer alle Hemmungen zu fallen schienen und viele Deutsche wieder die Reise in den Süden antraten. Das war die zweite, wichtige Beobachtung dieser Zeit: Die einen werden von der Angst vor Ansteckung in die Wohnungen getrieben und trauen sich kaum raus, die anderen flüchten vor dem Virus in´s vermeintlich sichere Ausland. Unvergessen die Berichte vom „Ballermann“ mit Hotels voller frisch infizierter Menschen! Aber auch anderswo kam und kommt es urlaubsbedingten Verschärfungen der Situation: egal ob der Trip ins Berchtesgardener Land zum Wandern oder nach Timmendorf an den Ostseestrand. Vorbei mit der Solidarität – wäre es nicht ein Leichtes gewesen, wieder solidarisch zu sein und dieses Jahr kollektiv zu Hause zu bleiben? Und die Deutschen sind ein ängstliches Volk. Längst vorbei scheinen die ruhmreichen Zeiten unerschrockenen Teutonentums! Zu tief haben sich die Erfahrungen zweier Weltkriege eingebrannt in die kollektiv-deutsche Seele, die gerade depressiv zu erstarren scheint oder sind es, längst im Kollektiv verblasste Erinnerungen vergangener Epidemien?. „Folget den Strömen des Geldes!“ das Motto der Zeit, um glücklich und zufrieden leben zu können – auch eine Erkenntnis der ersten Coronazeit! Bricht doch für viele eine Welt zusammen, wenn Friseure und Nagelstudios geschlossen haben, die Geschäfte eingeschränkt betreten werden dürfen und Eventlocations geschlossen bleiben müssen. Übrigens trifft selbiges auf Unterhaltungselektronik zu, die während des ersten LockDowns einen massiven Boom erlebte. Undenkbar ein Leben ohne Smartphone, PC oder Netflix, Youtube und Konsorten.

Mensch, was ist aus Dir geworden? Was bist du ohne Konsum? Beraubt deiner Lebensgrundlage? Vor Angst depressiv sich verkriechend oder von der Angst getrieben aggressiv im Alltag aufzutreten?

Die Analyse

Aus psychotherapeutischer Sicht verständlich: Beides sind Wege, mit diesem innerpsychischen Druck umzugehen. Das ist so, weil wir Menschen sind, es liegt in unserem Menschsein begründet.

Das Wesen einer Eiche – kollektives Sinnbild für unser Land und dessen Leute –  der langsame Wuchs, das starke Holz und die tiefe Verwurzelung. Eine Eiche kann sich nicht entscheiden, so zu sein. Das ist ihr Wesen, Ihr Sein – eben weil sie eine Eiche ist. Der Nachteil der Eiche: Sie ist langsam. In einem Eichenwald fällt das nicht auf. Neben einer Fichte könnte die Eiche neidisch werden: Erstere wächst quasi auf der Überholspur des Lebens: Schnell und hoch hinaus! Die Eiche kann sich nicht entscheiden es ihr gleich zu tun – wenn es auch weh tut, von jungem Splintholz haushoch überragt zu werden. Die Fichte bezahlt mit Ihrem Leben – sie wird die Jahrhunderte nicht überstehen, die Eiche schon – womöglich wird sie sich später nicht mehr an die Fichte erinnern.

Wobei „Aggression“ nicht nur blanke Gewalt meint: Aggression ist die treibende Kraft, im Supermarkt um die letzte Packung Klopapier zu kämpfen, genauso aber auch das demonstrativ ausgelassene Feiern (trotz bestehender Beschränkungen und Auflagen, die bewußt – gleichsam als aggressiver Akt – „vergessen“ und „über Bord geschmissen“ werden.

Das Gegenteil ist Depression. Auch hier ist „das Verkriechen“ sinnbildlich zu verstehen: Wer sich verkriecht, will getröstet, versorgt und aufgehoben werden. Doch wie kann das in einer Zeit bewerkstelligt werden, in der soziale Kontakte, die normalerweise Diesen Zweck erfüllen, die Freundin – Verwandte oder Kollegen, auf Abstand gehalten werden, gelingen? Ganz einfach: Sich selber etwas Gutes tun! Selten zuvor haben die Versandhandelshäuser und Paketdienste mehr zu tun gehabt, als im Frühjahr. Noch nie zuvor habe ich so viele Gespräche in der Praxis geführt, in denen Menschen ergründen wollten, genau welche Nahrungsergänzungsmittel jetzt gut für sie sind.

Und natürlich kann und konnte auch die Kombination aus beidem beobachtet werden: Angst ist die Abwesenheit von Sicherheit. Corona ist die unsichtbare Bedrohung – kein „Feindbild“ auf das der eigene Unmut übertragen, projiziert werden kann. Also bleibt nur noch eins: Sicherheit schaffen durch eigenes Tun – aggressive Selbstfürsorge. D.h. Unmengen von Klopapier zu horten (Meine Güte – warum ausgerechnet Klopapier? Die Antwort ist einfach, sprengt aber jetzt den Rahmen. Bei Interesse führe ich das gerne einmal aus!), den eigenen Mundschutz bei alleiniger Fahrt im eigenen Auto tragen oder beim Spaziergang im Wald. Oder die eigene Unsicherheit beim Anderen zu finden und diesen dann ganz hart und unhöflich auf das Einhalten von Abstand oder das Tragen der Maske hinzuweisen – das sind dann die Momente in denen man denkt: In der Sache ja richtig, das wäre aber auch höflicher gegangen!

Sie erkennen sich in den einem oder anderen Szenario wieder? Oder teilweise? Das ist gut so – wir sind eben alle nur Menschen und können nicht anders – oder doch?

Vorausgesetzt, wir verdrängen nicht den „ungemütlichen“ Seeleninhalt von vorneherein (ja, damit meine ich die Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker), sondern sind bereit, uns damit auseinanderzusetzen. Vielen von uns gelingt das gut, manche sind sich ihrer Unsicherheit und Angst bewußt (und kommen dann in die Sprechstunde). Den allermeisten bleibt aber die Angst hinter oben genannten Mechanismen verborgen.

Übrigens: Die Coronakrise ist lediglich der aktuelle Anlass – all diese Mechanismen gab es gesellschaftlich schon immer und wirken noch. Corona ist in diesen Zeiten ein Katalysator, der insbesondere diejenigen an Grenzen bringt, die bisher dachten, sie wären unerschütterlich. So kommt es mir zumindest vor. Währenddessen diejenigen, die zuvor auch schon mit der ein oder anderen Angst zu tun gehabt haben, mir etwas gefestigter erscheinen und sich zumindest der eigenen Gefühlslage bewußt sind.

Exkurs: Das kollektive Unbewußte

Die Art und Weise jedes einzelnen bestimmt den kollektiven Umgang mit der Pandemie. Der Umgang und die entwickelten Strategien des Kollektivs fließen später in das kollektive Unbewußte ein – dasjenige System, das uns – eben weil wir Menschen sind – als Gesellschaft im Ganzen unbewußt in der Entwicklung und den Handlungen beeinflusst, so wie es das individuelle Unbewußte beim Einzelnen tut. Die Gesamtheit aller menschlichen Erfahrungen, erworben in unzähligen Einzelleben aller Zeiten, steht uns heute zur Verfügung. Uns allen unbewußt (ob wir daraus schöpfen ist eine andere Frage) und einigen von uns bewußt. Dabei sind uns die Erfahrungen unseres Kulturkreises am Nächsten, wir können aber auch auf Erinnerungen anderer Kulturen zugreifen. Eben genauso im großen Ganzen wie in der familiären Analogie: Die Erfahrungen der eigenen Familie sind uns sofort präsent und prägen unbewußt, die Erfahrung anderer Familien kann uns helfen, wir müssen uns diese aber zugänglich machen: Durch Gespräche, Kontakte  – Transfer von bewußtem und unbewußtem Wissen eben.

Die Strategie – was ist zu tun?

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich bis zur vierten Din A4 Seite dieses Beitrages vorgearbeitet. Sie haben Interesse an dem, was hinter dem Offensichtlichen liegt. Bis hierher habe ich lediglich die Ist-Situation beschrieben, wie ich Sie wahrnehme. Die Erkenntnisse, die in der Analyse der Situation zu Tage getreten sind, bestehen unzweifelhaft. Wer dies verleugnet, verleugnet sich selbst, denn alle Vorgänge im Großen finden wir auch im kleinen bei uns selbst!

Wie aber kann es gelingen, den Umgang mit der Pandemie und damit auch ein Stück mit dem eigenen Leben zu verbessern, oder wie es so schön in unserer prozessgesteuerten Gesellschaft so schön heißt: zu optimieren?

In früheren Zeiten unserer Zivilisation, und in anderen Kulturen noch heute zu finden, gab es einzelne Menschen, mit der Fähigkeit, diese Zusammenhänge zu erkennen und sich mit dem Erfahrungsschatz des Kollektivs zu verbinden. In der Tiefe dieser Instanz menschlicher Existenz wurde und wird in verschiedensten Symbolen Hilfe gefunden, die wiederum der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wurde und wird.

Aus der Vergangenheit die Zukunft gestalten

Wir meinen, dass die Zeiten der Mystiker, Zauberer, Lachsner und Seherinnen bei uns vorbei ist. Unsere Intelektuelle Entwicklung hat andere Wege eingeschlagen: Mit der Christianisierung fiel das Monopol der Deutung natürlicher und gesellschaftlicher Vorgänge an die Kirche. Das, was die Menschheit unserer Breitengrade mindestens 50.000 Jahre begleitet hat, wurde „verteufelt“ und diejenigen, die sich dem entgegenstellten, verbrannt. Lange hielt die Kirche dieses Monopol und stellte bevorzugt dem diese Informationen zur Verfügung, der ordentlich dafür bezahlen konnte. Glück ist seitdem käuflich – meinen wir! Der Gedanke, die Abwesenheit von Geld mache Glück unmöglich stammt aus dieser Zeit. Natürlich bietet die Kirche – damals wie heute- auch diesen Menschen Hilfe an und vertröstet auf den Sankt Nimmerleinstag, an dem das Glück im Paradies zu finden ist (selbstverständlich nur dann, wenn bis dahin im Sinne der Kirche gelebt wurde!). Vollkommen zurecht regte sich Widerstand gegen dieses Monopol und die damit verbundene Hierarchie. Doch anstatt sich zurückzubesinnen an die vorchristliche Zeit, ist es ein Verdienst des Zeitalters der sog. Aufklärung, das diese Hierarchien fallen ließ und wir seitdem davon ausgehen, das wir alle untereinander gleich seien. Dieser Gleichheitsgrundsatz führte schließlich über die französische Revolution zu unserer heuten Demokratie bzw. zum ideologischen Sozialismus.

Wenn diese Gleichheit bestehen würde, bräuchten wir keine Therapeuten, Ärzte, Heilpraktiker. Dann würden wir uns mit all diesen mentalen Dingen selber versorgen. Wir täten nur noch die Gesundheitshandwerker brauchen, die uns operieren, Zähne behandeln und Untersuchungen durchführen. Tatsächlich ist diese Auffassung ein Trend unserer Zeit  – es ist aber die Tatsache nicht zu leugnen, dass eine zunehmende Lücke in dieser Versorgung bleibt, was ein einem stetigen Zunehmen psychischer Erkrankungen abzulesen ist. Die Triebfeder dieser Entwicklung ist eben nicht der zunehmende geistige Fortschritt der Menschheit, sondern (wieder einmal) der Strom des Geldes, der im streben nach Effizienz uns Menschen gefügig rundspült und schleift wie die Kiesel in der Tiefe des Flußbettes – der Plan sieht vor, dass diese in der Tiefe, also im Zustand der Unbewußtheit bleiben und nie an die Oberfläche, zum Licht, austeigen. Für wieviele Menschen unserer Zeit ist das Streben nach Geld und materiellem Wohlstand der einzige Lebenszweck?

Die Coronakrise (übrigens folgt das Virus in der globalen Verbreitung den Handels- und damit auch Geldströmen) droht nun die Menschheit von diesem Diktat abzuschneiden. Die Profiteure der bisherigen Zeit schüren Angst und Panik um uns genau von einem abzuhalten: Den Konsum einzustellen bzw. auch nur zu reduzieren und sich damit anderen Wertigkeiten im Leben zuzuwenden. Geld und Handel haben natürlich dennoch ihren Platz, allerdings führt diese Differenzierung hier zu weit!

Unbewußtheit  – Bewußtwerdung  – Bewußtsein

Dieses ist der Weg, den es gilt zu beschreiten. Das ist unsere Aufgabe, nachdem die Evolution der körperlichen Hülle ausreichend optimiert und zur vorherrschenden Art auf diesen Planeten gemacht hat. Das „Erkenne Dich Selbst“ als Lebensaufgabe anzunehmen –

In den letzten 3000 Jahren ist die Menschheit in materieller Hinsicht um Längen vorangekommen, mental entsprechen wir aber mindestens unseren Artgenossen vor 3000 Jahren. Die großen Fragen des Menschseins sind nach wie vor unbeantwortet. Wen es interessiert, sei an dieser Stelle die Lektüre des Buches „Nichts als der Mensch“ erschienen bei Galiani (Berlin), sehr empfohlen.

Mit den Strategien unserer Zeit, den Mitteln der immer viel beschworenen Wissenschaft, kommen wir in dieser Krise nicht voran. Jeder einzelne ist mit der Bewältigung auf sich gestellt. In vorchristlicher Zeit hätten wir uns an die Weisen der Sippe, des Dorfes, des Landes gewandt. Diese Weisen gibt es in unserem heutigen Weltbild nicht mehr – selbst der Kirche, die in der Vergangenheit nie um Stellungnahmen in gesellschaftlichen Fragen verlegen war, zieht sich schweigend aus der Affäre.

So ist es, in Ermangelung dieser Autoitäten, also an jedem Einzelnen von uns, wir haben es  in der Hand: Wollen wir weitermachen wie bisher und spätestens bei der nächsten Pandemie vor den gleichen Problemen stehen? Wollen wir uns weiter im Strom des Geldes treibend dem Diktat der Wirtschaft, den Banken und Versicherungen hingeben? Besonders letztere verstanden es schon immer Ängste zu schüren, um mit der Absicherung scheinbare Sicherheit zu verkaufen.

Oder wollen wir uns weiterentwickeln? Erkennen, das Geld allenthalben nur der kleinste gemeinsame Nenner unserer Gesellschaft ist? Erkennen, das Geld nur Mittel zum Zweck – aber keinesfalls der Zweck selbst ist? Wollen wir uns selbst erkennen, um zu wissen was wir sind und was uns definiert – ja dem Wort „Selbstbewußtsein“ eine neue, transzendent-spirituelle Bedeutung geben?

Wir haben es in der Hand. Der erste Weg ist der bequemste, dann warten wir auf eine Impfung die es richten wird. Oder haben wir uns bis dahin so mit Angst innerlich selbst zerfressen, dass wir selbst dieser wissenschaftlichen Errungenschaft nicht trauen werden? Schicksal heißt, sich im Strom treiben zu lassen und die Zukunft genauso wie die Vergangenheit zu gestalten.

Der zweite Weg ist der schwerste. Uns selbst zu erkennen erfordert Courage. Die eigenen Ängste bewußt wahrzunehmen und zu akzeptieren tut weh, die eigene Schwäche anzunehmen – für manche eine Lebensaufgabe. Unser Recht auf Persönlichkeitsentwicklung endlich zu erkennen, ja aktiv einzufordern, das ist es, das weiterbringt. Die Arbeit an sich selbst als das Wichtigste aller Dinge, nur für sich selbst und gerade ohne, um irgendeine Hierarchie zu erklimmen, irgendwie und irgendwas besser als der Nachbar zu sein oder zu haben. Den allgegenwärtigen Egoismus hinter sich zu lassen – all das könnte, wenn wir wollten, der eigentliche Gewinn dieser Krise sein!

Anmerkungen

Am 23.10.20 hat das OVG Schleswig das hiesige Beherbergungsverbot gekippt. Begründung: Die Richter wollen die entsprechenden Betriebe vor finanziellen Nachteilen schützen.Vgl. Artikel 2 Grundgesetz! Abs. 2

Am 24.10.20 meldete der Deutschlandfunk, dass die Abstimmung des Gesetzes gegen die fragwürdigen Beschäftigungszustände in der Fleischindustrie (Stichwört Tönnies) klammheimlich im Bundestag von der Abstimmungsliste entfernt wurde – ohne das eine Begründung abgegeben wurde.

Unvergessen auch die Äußerungen des Tübinger Oberbürgermeisters (der, warum auch immer, immer noch im Amt ist): https://youtu.be/meUhKVf-Swc

Wer erinnert sich von Ihnen noch an die Hexe Gulveig und welche Strategie damals geholfen hat? Gleichzeitig ist hierin die ursächlichste Begründung für alle Probleme unserer Zeit zu finden!